Angeln auf Forelle, Döbel und Co mit Rubber Jigs

Veröffentlicht am: - Kategorie : Tackle-Tips & Tricks

Rubber Jigs findet man inzwischen bei so gut wie jedem ambitionierten Barschangler in der Tacklebox. Der Grund ist simpel: Sie fangen einfach. Oft auch gerade dann, wenn klassische Gummifische oder Wobbler ignoriert werden. „Mit den Dingern muss aber doch mehr gehen. Speziell mit den kleinen Noike KemKem Rubber Jigs“, dachte ich mir. Also habe ich mich hingesetzt und überlegt, was man damit alternativ so anstellen könnte. Da gerade die Forellensaison eingeläutet wurde, fiel die Wahl auf den Bach. Schnell noch ein paar Rubber Jig + Gummiköder Kombinationen vorbereitet die passen könnten, damit ich direkt loslegen konnte und auf ans Wasser! Einfach mal versuchen.

Rubber Jigs

Siehe da: Es geht sogar einiges! In den letzten Wochen habe ich viel mit Rubber Jigs am Bach experimentiert, dabei drei Methoden gefunden, die absolut fängig sind und sogar noch (für mich) ein paar neue Erkenntnisse über die Forellen mitgenommen. Spaß macht das Ganze obendrein auch ohne Ende.
Wie gehe ich dabei jetzt vor. Zunächst einmal für mich die drei Methoden und Spots, an denen sich mit Rubber Jigs am Bach sehr gut angeln lässt. Sehr gut heißt in diesem Fall konkret oft sogar besser als mit anderen Köderformen!

  • Gumpen
  •  
  • Ruhigere Bachabschnitte, an denen man die Fische auf Sicht beangeln kann
  •  
  • In der Strömung hinter Objekten im Wasser. Dicke Steine o.ä.


Jeder Bach hat diese „ein Wurf und der muss sitzen“ Spots. Häufig sind dies tiefere Gumpen, die obendrein auch noch schwer zugänglich sind, weil sich genau darüber ein Busch oder Äste befinden, die das seitliche Anwerfen, um einen Wobbler oder Gummifisch lang hindurch zu führen, unmöglich machen. Manchmal hat man hier nur eine nicht einmal 30cm breite Lücke, durch die der Köder hindurch muss. Dann auch noch maximal nah ans andere Ufer UND sofort sinken muss er auch. Schwierig. Wirft man ein paar Mal zu kurz oder hängt den Köder ins Geäst, kann man den Spot eigentlich schon vergessen. Die meisten Wobbler scheiden kategorisch aus und auch gejiggte Gummifische sind nicht wirklich ideal, da diese sehr schnell wieder aus dem heißen Bereich raus sind. Rubber Jigs hingegen sind perfekt!

Unterspülter Gumpen

Im konkreten Fall habe ich das Glück, dass ein dicker Baum mir gegenüber am anderen Ufer steht. Sind die Gegebenheiten so wie hier, werfe ich den Rubber Jig locker aus der Unterhand. Und zwar exakt so, dass er ganz sanft gegen den Baum fliegt. Ist kein Baum da, heißt die Devise natürlich „präzise vor die andere Uferseite“. Der Köder fällt nun so nah wie nur eben möglich genau da ins Wasser, wo ich die Fische vermute. Um die Absinkphase des Rubber Jigs so lang wie möglich zu gestalten, wähle ich an solchen Spots sehr leichte Kopfgewichte. Ich lasse den Köder circa 1-2 Sekunden sinken und zupfe ihn dann ganz sachte mit der Rute an. In den meisten Fällen reicht dies schon aus, um den Fisch zum Anbiss zu reizen. Selbst wenn direkt in der Absinkphase kein Biss erfolgt, kann man den Köder noch eine gefühlte Ewigkeit im Sichtfeld der Fische halten, indem man ihn ganz langsam durch den Gumpen zuppelt, um den Fisch so doch noch zu überzeugen.

Forelle auf Rubber Jig

Auch wenn man die Fische in flacheren Gewässerabschnitten ohne größere Strömung sieht, kann man sie mit Rubber Jigs wunderbar auf Sicht beangeln. Dabei ist es eigentlich egal, ob sie problemlos zugänglich im freien Wasser, oder unter Hindernissen wie beispielsweise Gehölz stehen. Meistens reicht es schon den Köder ins Sichtfeld des Fisches zu bringen und ihn 2-3 Mal kräftig anzujiggen, um den Fisch dann im nächsten Augenblick im Drill zu haben. Dabei wähle ich den Rubber Jig in wirklich flachen Bereichen gerne etwas schwerer, so dass er schnell den Grund erreicht, weil hier die Absinkphase weniger wichtig ist.

Das Erstaunliche dabei ist für mich, dass Forellen den Köder „aufsammeln“ und dabei ganz besonders das „Wie“. Man kennt das ja vielleicht: Man holt einen Gummiköder mit der Strömung ein, lässt ihn dabei über den Grund rumpeln und irgendwo wartet die Forelle um Danke zu sagen. Klar, auch Köcherfliegenlarven werden gern aufgenommen. Dass die Fische Kunstköder aber nahezu in Barschmanier vom Boden sammeln, war mir so nicht bekannt.

Bachforelle

Bei mir ist es in der Regel so, dass sich der Köder bewegen muss, die Forelle dann entweder darauf wartet, dass dieser vorbei kommt (s.o.) oder hinterher schießt. Annähernd bewegungsloser Köder klappt maximal mit Suspendern. Aber auch dabei ist der Köder nicht am Boden. Beim Befischen von Forellen, die in ruhigeren Abschnitten des Bachs stehen, konnte ich aber genau dies mehrfach beobachten. Oft reicht es, wie zu Beginn gesagt, den Köder zu Wasser zu bringen, diesen 2, 3 Mal kräftig anzuzupfen, Biss.

Rubber Jig mit japanischem Gummiköder

Nicht immer knallt ein so angeworfener Fisch aber direkt voll auf den Köder. Manchmal wird dieser, speziell wenn er sehr langsam sinkt und der Spot nicht ganz so flach ist, nur begutachtet, bevor die Forelle wieder abdreht. Jetzt kommt der Rubber Jig ins Spiel. Habe ich den Fall, dass die Forelle umdreht, warte ich bis diese wieder an ihrem Platz steht. Dann zupfe ich den Rubber Jig noch 1-2 sehr sanft an und lasse ihn liegen ohne irgendetwas zu machen. Im Bach reicht auch leichte Strömung, damit sich die Fransen des Köders verführerisch leicht hin und her bewegen. Die Forelle kommt erneut aus ihrem Unterstand, umkreist den Köder ein paar Mal nervös und greift dann doch beherzt zu. Zunächst dachte ich: „Hmmm. Zufall“. Mitnichten. Genau dieses Verhalten habe ich jetzt schon mehrfach erlebt und auch provozieren können. Besonders wenn man etwas erhöht steht, kann man das sehr schön beobachten.

Regenbogenforelle gefangen mit Rubber Jig

Der letzte zugegeben nicht ganz so spektakuläre Punkt, an dem Rubber Jigs bei mir sehr gut funktioniert haben, sind die Stellen, an denen der Bachlauf durch Objekte im Wasser verwirbelt und eine kurze, stärkere Strömung erzeugt wird. Dies können einzelne große Steine oder Hölzer mitten im Bachbett, aber auch natürliche Dämme aus vielen Steinen sein, über die der Bach hinüber in einen Abschnitt mit tiefer werdendem Wasser läuft. Bekanntermaßen stehen Fische oft genau am Ende dieser kurzzeitig stärkeren Strömungen, um vorbeikommende Nahrung einfach aufzunehmen.

Forellenbach

Normalerweise gehe ich an solchen Stellen so vor, dass ich einen kleinen Gummifisch am Jig Stromaufwärts werfe und ihn mit der Strömung den wartenden Fischen mundgerecht serviere. Dabei lasse ich den Gummiköder auch gerne zeitweise einfach treiben und von alleine über den Boden taumeln. Klappt an sich wunderbar, führt aber durchaus auch gerne mal zum ein oder anderen Hänger. Dafür war mir der Rubber Jig einfach zu schade. Also was tun? Ich habe mir dann überlegt, was der Fisch in dieser Art Köder wohl noch sehen könnte. Das Bild eines kleinen Fischchens, das sich mühevoll gegen die Strömung bachaufwärts kämpft, fand ich gar nicht so schlecht.

Angeln auf Forellen am Bach

Also den WOO Softbaits Pangolin auf den kleinen KemKem gezogen, vorsichtig oberhalb der sich brechenden Strömung platziert und den Köder stromabwärts in den ruhigeren Bereich geworfen. Diesen führe ich nun so, dass ich ihn konstant genau durch die Strömung einhole und dabei permanent twitche. Die Silikonfransen des Rubber Jigs sorgen dabei für einen zusätzlichen Auftrieb des Köders, so dass dieser auch wirklich im Mittelwasser unterwegs ist. Zusätzlich attraktiv sind sie natürlich auch. Ein durch Strömung getwitchter Rubber Jig mag im ersten Augenblick etwas seltsam klingen – fangen tut er aber allemal. In diesem Fall war es eine Kleinere.

Kleine Bachforelle

Das Ganze habe ich im Nachgang dann auch noch mit dem gleichen Köder am normalen Jig an verschiedenen solcher Stellen versucht. Vergeblich. Hieran zeigt sich deutlich, dass die guten Fänge wirklich auf den Einsatz der Rubber Jigs zurückzuführen sind. Es gab öfter Situationen, an denen Gummiköder, wie eben der Pangolin, der bei mir nachgewiesen sehr gut am Bach fängt, keinen Biss brachten. Den gleichen Köder auf einen Rubber Jig geschraubt und schon hat es gerumpelt in der Rute.

Große Bachforelle gefangen auf Gummiköder und Rubber Jig

Also sind Rubber Jigs jetzt kleine Geheimwaffen für das Angeln auf Forellen am Bach? In meinen Augen ein ganz klares „JA“. Sie funktionieren ganz normal gejiggt auch da, wo jeder normale Gummifisch am Jig fängt. Das Entscheidende: Meiner Meinung machen sie „den Gummifisch des Vertrauens“ nochmal fängiger. Wo ich vorher mit kleinen Gumifischen, sei es der HMKL Alive Shad, der WOO Softbaits Pangolin, oder der Lunkerhunt Swim Bento, ganz simpel erfolgreich gejiggt habe, mache ich dies jetzt immer in Kombination mit einem Rubber Jig. Zusätzlich lassen sie sich super vielseitig auch an nahezu allen anderen Spots am Bach präsentieren.


Übrigens klappt all das nicht nur beim Forellenangeln. Auch dicke Döbel oder sogar Äschen nageln sich die kleinen Fransenköder ohne mit der Wimper zu zucken rein. Hier lasse ich jetzt einfach Bilder sprechen:

Döbel auf Gummiköder

Selbst Äschen lassen sich mit Gummiködern fangen

Döbel aus dem kleinen Bach

Probiert das Ganze unbedingt mal aus! Ihr werdet überrascht sein, wie fängig die Sache ist und wie viel Spaß dieses Angeln macht.

Widerhaken andrücken nicht vergessen!







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