Salz und Aroma bei Gummiködern – wirklich nur „Geschmacksverstärker“?

Veröffentlicht am: - Kategorie : Tackle-Tips & Tricks

Wir alle kennen das. Viele der Gummiköder die wir benutzen, egal ob Krebsimitate oder Gummifische, sind inzwischen aromatisiert und oft auch gesalzen. Speziell Gummiköder aus japanischer Produktion bekommt man kaum ohne. Soll das Hinzufügen von diesen beiden Komponenten wirklich nur dafür sorgen, dass die Fische den Köder nach dem Anbiss länger im Maul behalten, oder steckt doch mehr dahinter?

Da wir oft Anfragen erhalten, ob dieser oder jener Köder aus unserem Sortiment auch Salz im Inneren des Körpers enthält, ob dieses nur äußerlich aufgetragen ist, oder beispielsweise auch warum manche Köder eben nicht gesalzen oder aromatisiert sind, haben wir uns überlegt dieses Thema etwas ausführlicher zu behandeln. Es steckt in der Tat mehr dahinter, als dem Fisch den Köder möglichst schmackhaft zu machen.



Fangen wir an mit dem Salzgehalt der Köder. Je nachdem wie viel Salz man bei der Herstellung verwendet, kann man an unterschiedlichen Parametern die Gummiköder betreffend drehen. Dies sind hauptsächlich Gewicht und Festigkeit. Keine Frage, das Salz kann sicherlich dazu beitragen, dass der Fisch länger am Gummi „nuckelt“, seine Hauptaufgabe ist dies aber nicht. In erster Linie hat der prozentuale Anteil an Salz in der Gummimischung zwei Aufgaben. Einerseits sorgt der Salzgehalt für das Sink- bzw Schwimmverhalten eines unbeschwerten Gummiköders, andererseits ist er auch ganz entscheidend dafür verantwortlich, wie sich die Aktion der Gummifische, Creature Baits oder Worms verändert, die gesalzen werden. Je mehr Salz im Gummiköder steckt, desto weicher ist dieser am Ende. Man kann also hier durch Optimieren des Salzgehaltes den für sich besten Mittelwert zwischen schönem Köderspiel und Robustheit herausfiltern. Zudem macht das Salz den Gummiköder natürlich auch schwerer. Beides ist manchmal einfach nicht gewollt. Es ist also nicht gleich schlecht, wenn ein Köder nicht gesalzen ist.
 
Ein Beispiel: Die WOO Softbaits Rattlesnake ist dafür konzipiert, ihren Job als Softjerkbait hauptsächlich zwischen Seerosen, Kraut und Gehölz zu verrichten. Dabei wird der Gummifisch von uns Anglern eben (logisch) gejerkt. Dieser Köder ist bewusst nicht gesalzen. Wäre er dies, würde er allein durch die Kräfte, die beim Animieren auf den Köder und besonders den Kopf einwirken, irgendwann einreißen. Ähnlich würde es sich mit Kontakt zum Geäst verhalten, von der Bekanntschaft mit Hechtzähnen ganz zu schweigen. Der Köder wäre für seinen Einsatzbereich einfach viel zu weich.



Etwas anders verhält es sich beim Aroma. Dieses hat selbstverständlich die Hauptaufgabe den Köder für den Fisch maximal attraktiv zu machen. Dennoch muss auch hier im Vorfeld ein ganz entscheidender Punkt beachtet werden. Die logischste Denkweise, mit der man an diese Sache herangeht, ist zunächst einmal ja „je kräftiger das Aroma, desto besser“. Stimmt. So einfach geht es jedoch leider nicht. Der Anteil an Aroma hat immer auch Auswirkungen auf die Farbe des Gummiköders. Man kann also nicht hergehen und sagen „ich möchte einen Lila-Farbton“ und dann die Gummimischung mit Aroma vollpumpen. Der Köder wird dann zwar wunderbar und stark riechen, sieht aber aus wie alles, nur nicht wie Lila. Im konkreten Fall würde er dann eher hin zu Kirschrot tendieren. Auch hier muss man also wieder genauestens abwägen und den passenden Mittelweg für das finden, was man als Endergebnis erzielen möchte. Dies ist eben auch der Grund warum viele weiße Gummiköder nicht oder nur ganz leicht aromatisiert sind.

Zur Veranschaulichung noch ein paar Fotos. Die Zip Bags enthalten Probeabzüge der Gummimischung von ein und der selben Basisfarbe. Diese Samples sind alle unterschiedlich stark aromatisiert, das erkennt ihr an der prozentualen Angabe der Aromamenge. Es lässt sich ganz deutlich erkennen, dass diese den Farbton stark beeinflusst.



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