Barbe mit Kunstködern - Teil 1: Wobbler

Veröffentlicht am: - Kategorie : Tackle-Tips & Tricks

Barbenangeln mit Kunstködern erfreut sich zuletzt stark steigender Beliebtheit. Wo früher hauptsächlich natürliche Köder angeboten wurden, sieht man heute immer häufiger Wobbler oder Gummifische ins Wasser fliegen, wenn die Barbe der auserkorene Zielfisch ist.

Wenn man sich einmal mit diesen eigentlich friedlich lebenden Fischen beschäftigt, ist das auch nicht verwunderlich. Barben erreichen nicht nur stattliche Größen von 70-80cm und mehr, sie gehören auch ohne Frage zu den kampfstärksten Friedfischen, was actionreiche Drills und eine Menge Spannung garantiert.

Bevor es an den technischen Part geht, möchte ich euch den Zielfisch Barbe und seine Eigenheiten noch etwas näher bringen. Ich versuche mich hier auf das Wesentliche zu beschränken, ohne gleichzeitig etwas Wichtiges auszusparen.

Barbe im flachen Wasser

Standorte

Barben finden sich in strömungsreichen Fließgewässern, wo sie meist in kleinen Gruppen anzutreffen sind. Hierbei bevorzugen die Fische die sauerstoffreichen Gewässerabschnitte. Finden wir dann noch sandigen und/oder  Kiesboden vor, sind wir den Barben bereits dicht auf den Fersen.

Ihr kräftiger Körperbau ermöglicht es den Barben, sich selbst in Bereichen mit sehr starker Strömung aufzuhalten. Als grundnah lebender Fisch treffen wir die Barben hier gerne in etwas ausgespülten Rinnen oder kleinen Löchern an.

Im Sommer, bzw. nach der Schonzeit stehen die Barben meist flacher in besonders stark strömenden Bereichen. Ab Oktober ziehen sie sich, abhängig von der Temperatur des Wassers, langsam wieder in etwas ruhigere und tiefere Bereiche des Gewässers zurück.

Die Laichzeit beginnt meist 2-4 Wochen vor der eigentlichen, gesetzlich festgelegten Schonzeit.

Nahrung und Fressverhalten von Barben

Grundsätzlich lässt sich, mit Ausnahme der gesetzlichen Schonzeiten, ganzjährig auf Barben fischen. Allerdings unterscheide ich zwischen dem Barbenangeln mit Wobblern, was eher eine Sommerangelei ist und dem Befischen der Barben mit Gummiködern wie kleinen Shads oder Krebsimitaten. Dies passt besser in den groben Zeitraum von Ende Oktober bis April.

Barben sind nahezu Allesfresser. Wenn Barben nicht eher passiv am Grund auf eine vorbei treibende Mahlzeit warten, durchziehen sie bei der Futtersuche das Gewässer und spüren mit ihren äußerst sensiblen Barteln potentielle Nahrung am Gewässergrund auf. Dazu zählen beispielsweise diverse Insekten oder Schnecken. Sie greifen ebenfalls auf pflanzliche Nahrung zurück.

Häufig bedienen sich die Barben aber auch an Krebsen oder kleine Fischen, was wir uns zu Nutze machen, wenn wir sie mit Kunstködern befischen möchten. Diese müssen wir imitieren, um die Barben an den Haken zu bekommen.

Die kleinen Beutefischchen nehmen sie einerseits auf, wenn diese sich unvorsichtig den am Grund verharrenden Barben nähern, sie jagen sie besonders in der warmen Jahreszeit aber auch sehr aktiv! Genau dann kommen unsere Wobbler ins Spiel und der Tanz beginnt!

Fließgewässer mit gutem Barbenbestand

Im ersten Teil unserer Serie über das gezielte Angeln auf Barben mit Kunstködern möchten wir uns speziell dem Wobbler widmen.

Folgende Eigenschaften sind sehr wichtig, um einen Wobbler als barbentauglich zu klassifizieren:

  • -          Schlanke Beutefischform
  • -          Strömungsstabiler Lauf
  • -          Lauftiefe von 1m+ sollte problemlos erreicht werden
  • -          Ca. 5cm Länge
  • -          Stabile, robuste Tauchschaufel und Haken

Da sich beim Barbenangeln viel in Grundnähe abspielt, kann außerdem ein preisgünstigeres Modell euren Geldbeutel schonen, wenn es mal zu Abrissen kommt.

Ein Wobbler, der alle diese Eigenschaften in sich vereint, ist der Lurefans A5 Airfang, der um 4cm kleinere Bruder des A9 Airfang. Je nach Einholgeschwindigkeit läuft der Köder auf 1m-1,5m Tiefe, was zum Barbenangeln bei warmen Temperaturen nahezu ideal ist. Dabei entwickelt der Wobbler einen agilen, attraktiven Lauf. Er kann nach dem Auswerfen normal und stetig eingeholt, aber auch durch leichtes Twitchen animiert werden. Der A5 ist also kein reiner „Barbenwobbler“, er eignet sich auch sehr gut zum Forellen- und Barschangeln.

Idealer Wobbler zum Barbenangeln

Zusätzlich zu seinem aufwändig gestalteten Äußeren punktet der Wobbler durch stabile, scharfe BKK Drillinge – gute Haken sind bei so kampfstarken Fischen wie Barben unerlässlich!

Die Tauchschaufel des Wobblers ist aus stabilem Kunststoff gefertigt. Dies ist ebenfalls sehr wichtig, wenn man den Köder, wie später noch erklärt wird, bewusst über den Grund und Steine rumpeln lässt, wenn wir die Fische nicht bei aktiven Jagd antreffen.

An Flüssen und Bächen mit einem guten Barbenbestand erwies sich der Airfang 5 als absoluter „Killer“. Gerade dort, wo der Gründling als Futterfisch vorkommt ist die Farbe „Golden Shad „ eine absolute Bank.

Barben fangen mit kleinen Wobblern - so klappt das!

Ist draußen Kurze-Hose-Wetter, spielt es eine untergeordnete Rolle, ob der Köder mit der Tauchschaufel durch den Kies wühlt, oder durchs Mittelwasser der Rauschen und Rinnen gekurbelt wird. Bei der aktiven Futtersuche im Sommer jagen Barben ganze Schulen von Gründlingen auf flache Kiesbänke und verfolgen einzelne Fische auch im Mittelwasser. Wir bekommen also auch dann Bisse, wenn wir den Wobbler einfach und simpel einkurbeln.

Durch seine etwas längere und stabile Tauschschaufel lässt sich der Köder aber auch nahezu hängerfrei über den Kies „rumpeln“. Die dabei entstehenden Staubwolken machen die Barben verrückt. Sollte der Köder doch mal an einem Stein hängenbleiben, löst er sich meist durch den Auftrieb an lockerer Schnur von allein.

Durch seine guten Flugeigenschaften und seinen strömungsstabilen Lauf, können auch die starken Rauschen am gegenüber liegenden Ufer befischt werden. Meist sind die Trupps von Barben in etwas schnelleren und tieferen Außenkurven anzutreffen, oder auch in den sich nach Rauschen oder Wehren bildenden Rinnen.

Barbe auf Wobbler im Drill

Jagen die Barben nicht aktiv, stehen sie in diesen etwas tieferen Rinnen auch im Sommer und nehmen vorbeitreibendes Futter, im Idealfall natürlich unseren Wobbler, in Grundnähe auf. Jetzt kommt die „Rumpeltechnik“ zum Einsatz, bei der wir den Köder wie angesprochen bewusst über Kies und Stein poltern lassen, um die am Grund stehenden Fische zum Biss zu bewegen.

Das Barbenangeln mit Kunstködern ist manchmal gar kein so schwieriges Unterfangen, wie man oft hört. Wenn man weiß, wo die Barben in der wärmeren Jahreszeit anzutreffen sind und wie ihr Fressverhalten im Sommer aussieht, wird man mit dem passenden Wobbler schnell den ersten Barbendrill zu meistern haben. Und Achtung: Dieser macht absolut süchtig!

Gelandete Barbe im Kescher

Ein paar abschließende Worte zum sonstigen Tackle:

Wir empfehlen für diese Art der Angelei eine nicht zu weiche Rute, da der Strömungsdruck, der auf den Köder und die Schnur einwirkt, je nach Gewässerabschnitt schon enorm sein kann. Je nach Gegebenheiten am Wasser und persönlicher Vorliebe sind Ruten mit 1,90m-2,30m Länge und einem WG von ca. 5-20g eine gute Wahl.

Passend dazu gehört eine 2500er Rolle mit einer perfekt einstellbaren Bremse. Ebenso sollten die Schnur und das FC kompromisslos und nicht unter 4kg gewählt werden. Da die Barben meist grundnah agieren, kann es immer mal vorkommen, dass die Schnur bzw. das FC ordentlich mit Steinen in Kontakt kommt. Als FC Vorfach bietet sich hier daher besonders das SUNLINE Tornado an.

Wir hoffen, dass ihr aus diesem Artikel vielleicht ein bisschen was mitnehmen konntet. Viel Spaß und Erfolg beim Umsetzen an euren Gewässern!

 

 

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